Es ist natürlich absolut klar, dass sich jeder Welpenkäufer vor dem Welpenkauf erstmals die Welpen anschauen möchte.
Gerne wird der Züchter Ihnen seine Hunde und Hundekinder vorstellen und Ihnen einiges zum Thema "Hund" erklären.
Jedoch wird er an Sie einige Erwartungen haben.
Er wird erwarten, dass Sie über "Ihre" Rasse schon einiges an Informationen erworben haben.
Anrufe mit dem Text: Wir interessieren uns für Ihre Rasse und wollten uns da mal informieren , wie die den aussehen, wie groß die sind und ob die lange Haare haben. Können wir uns die mal am Sonntagmittag anschauen?
Dies sind alles Fragen, die Sie als Welpenkäufer schon für sich abgekärt haben sollten, z.B. durch Bücher oder entsprechende Infos aus dem Internet.
Natürlich sind auch große Ausstellung, wie z.B. die 2x jährlich stattfindende Ausstellung in Dortmund ein gute Möglichkeit viele Rassen zu sehen und dort auch schon mal erste Infos über diese Rassen zu erhalten.
Nach einiger Zeit wird man dann schon wissen und fühlen, welche Rasse es sein soll.
Dann kann man gezielt Bücher, oder Rasseportrais über seine Rasse besorgen und hat beim ersten Besuch beim Züchter schon ein gutes Wissen über seine Rasse.
Jeder Züchter freut sich über informierte Welpeninteressenten. Kein guter Züchter wird in Bezug auf seine Tiere bei den neuen Welpeneltern "Überredungs-Strategieen" anwenden mögen. Er wird die Menschen bevorzugen, die wissen was sie wollen und suchen.
Ferner ist es ein absolutes NoGo, bei einem Züchter kleine Hundebabies zu besichtigen, wenn man vor diesem Termin zeitgleich schon bei zig anderen Züchtern war und dort auch schon jede Menge andere Welpen "angegriffelt hat.
In den meisten Fällen sind die kleinen Hundekinder noch nicht ausreichend geimpft. Es gibt eine Zahl an übelen Hundekrankheiten, die durch Berührung, oder durch die Schuhe und Kleidung, übertragen werden können. Bei Hundekindern gelten die gleichen Vorsichtmaßnahmen, wie bei den Säuglingen der Menschen. Ebenfalls schiebt man z.B. nicht den Welpen die Finger in die Mäulchen, weil sie so niedlich daran knabbern. Auch nimmt man kleine Welpen nicht auf den Arm, oder setzt sie Kindern auf den Schoß. Die Gefahr sie fallen zu lassen ist einfach zu groß. Oft können die Welpen enorm springen und wenn man den Umgang mit ihnen nicht gewohnt ist, kann es schnell zu einem Unfall kommen.
Auch die Frage, ob man den eigenen Hund zum Welpentermin mitbringen kann, ist überflüssig, da dies aus verständlichen Gründen nicht geht.
Jeder Züchter kann voraussetzen, dass Sie als Welpeninteressent, ein wenig Sorgfallt in Bezug auf die Gesundheit der Welpen walten lassen.
Ebenfalls ist es eigentlich klar, dass man einen ausgemachten Termin beim Züchter absagt, wenn man diesen nicht einhalten kann. Als Züchter frage ich mich, warum doch relativ viele Welpeninteressenten Besichtigungstermin - am besten noch am Wochenende - ausmachen und dann garnicht kommen??? Da fragt man sich doch, was dass soll! oder wie das Spiel heißt!
Hat sich der Züchter für Sie Zeit genommen und Sie nett beraten, ist es ein Gebot der Höflichkeit, dass man ihm nach einigen Tagen mitteilt, wie man sich entschieden hat.
Natürlich sollten Sie über die Zeit, die ein Haustier braucht, verfügen. Ein Hund ist nichts für berufstätige Menschen.
Ebenfalls sollten Sie von Ihrem Vermieter die Erlaubnis zur Hundehaltung haben.
Auch sollte der Auslauf für einen Hund vorhanden sein.
Weiterhin sollte Ihnen bewusst sein, dass ein Hund über die Anschaffungskosten hinweg, weiterhin Kosten verursacht. Der Unterhalt eines Tieres ist nicht unerheblich.
Sie können sich vorstellen, täglich über viele Jahre hinweg, mit Ihrem Hund zu sein? Mit ihm spazieren zu gehen bei Regen, Sturm, Wind oder in Kälte mit Schnee?
Einen nassen, riechenden Hund in Ihrer Wohnung zu ertragen?
Den Dreck den er mit hereinbringt, kann Ihnen auch die Freude an Ihrem Tier nicht verderben?
Sie sind bereit, für die Erziehung Ihres Vierbeiners zu sorgen? Sprich an vielen Tagen eine Hundeschule aufzusuchen?
Sind Sie bereit den Hund "artgerecht" zu halten? Sie sollten sich bewusst machen, dass Sie Ihren Hund auch wie einen Hund und nicht wie einen Menschen behandeln müssen, damit es ihm gut geht. Die Kommunikation eines Hundes ist grundlegend anders, als die der Menschen. Hier müssen Sie einige Dinge lernen und auch verstehen, damit Sie diese im Umgang mit dem Tier sinnvoll anwenden können. Die Vermenschlichung eines Tieres ist alles andere als gut für den Hund. Zum Wohlbefinden des Hundes ist es absolut wichtig, dass er in seinem Mensch-Hund-Rudel eine strukturierte "Rangordnung"! erhält. Nur so wird er sich als angenehmer Zeitgenosse entwickeln. Fehlt ihm diese Rangordnung wird er sich immer neurotisch entwickeln.
Wie mag sich wohl so ein armes "Paris-Hilton-Hündchen" fühlen, welches in Kleidung und in Taschen leben muss??? Ist dass artgerecht??? Ist dass Rangordnung??? Führ einen Hund ist es nicht normal wenn sich alles nur noch um ihn dreht.
Bedenken Sie immer, dass der Hund in Ihr Haus einzieht und nicht Sie in seines.
Lassen Sie sich vom Hund nicht Dinge gefallen, die Sie bei einem Menschenkind niemals dulden würden.
In der Welpenzeit wird der kleine Hund Ihnen vieles kaputt machen!
Oft wird ihm am Anfang ein "kleines, oder großes Malheur" entfleuchen und dass an Orten, wo Sie dies garnicht mögen! Kommen Sie damit zurecht?
Ein Tier, bzw. ein Hund ist kein "modernes Kinderspielzeug"! und ist keinenfalls als Geschenk anzusehen. Selbst wenn Ihr Kind den großen Wunsch nach einem Tier hat, sollten Sie bedenken, dass Kinder -immer- mit einem Tier überfordet sind und ihm, vielleicht auch unwissentlich, viel Leid zufügen können. Auch bleibt die viele Arbeit in den meisten Fällen an der Hausfrau hängen. Natürlich können Sie Ihrem Kind diesen Wunsch erfüllen, aber nur, wenn Sie als Eltern die Versorgung, sowie die Erziehung des neuen Familienzuwachses übernehmen und Freude daran finden werden. Ansonsten lassen Sie lieber die Finger von einem Tier.
Ebenfalls braucht Ihr kleiner Welpe das Spiel mit Artgenossen, insbesondere mit Welpen nach Möglichkeit im selben Alter. Hier bietet sich der Besuch einer gut ausgesuchten Welpengruppe an.
Ein Welpe der an einem regelmäßiges Spiel mit anderen Welpen gehindert wird um sich zu messen und Rangordnungen auszumachen, wird später Schwierigkeiten mit allen sozialen Kontakten bekommen. Dabei ist es egal, ob es sich um Hund oder Mensch handelt. Immer wieder kann ich bei Welpen die um die 10te Woche ausziehen und zu Menschen kommen, die zwar glauben alles für ihren Hund zu tun ... ihm aber nicht den Kontakt zu anderen Hunden ermöglichen, oder ihn ausschließlich nur an der Leine führen, beobachten, dass diese armen Hunde neurotisch werden. Sie kennen keine Regeln und können auch sehr schnell beißen. Dies ist alles andere als artgerecht...
Bemühen Sie sich also, die Bedürfnisse Ihres Welpens ernst zu nehme. Ein Kind welches z.B. unter Hühnern aufwachsen müsste, würde auch schwerwiegende Verhaltensstörungen davon tragen. Einmal weil es einfach nicht die selbe Sprache wie die Hühner hätte und zum anderen weil dies Spezies andere Verhaltensmuster als der Mensch hätte. Es würde sich zwar bemühen soviel wie möglich zu lernen um sich anzupassen, aber es würde auch oft an Grenzen stoßen und sich unverstanden fühlen. So ergeht es Ihrem kleinen Welpen auch, wenn Sie ihn mit in Ihre Haus nehmen...
Es ist so erstaunlich, wieviel ein Hund von Ihrer Sprache richtig deuten und umsetzen kann. In der Regel verstehen die Menschen nur wenige % von der Hundesprache. Sie deuten die vielen Gesten Ihres Hundes auch noch falsch... wie frustrierend muss es für den Hund sein, nicht verstanden zu werden, obwohl er sich so viel Mühe gibt mit Ihnen in Kontakt zu treten.... da ist ein Spiel unter Gleichsprachigen so wertvoll und wichtig. Wie schön ist es doch verstanden zu werden... und wie gut tut es!!!
In der Urlaubzeit ist für Ihren Hund gesorgt? Wer würde nach dem Tier bei einem eventuellen Krankenhausaufenthalt schauen?
Sind alle Familienmitglieder mit einem Hund einverstanden?
Was wird aus dem Hund wenn sich Ihre Lebensumstände ändern könnten? Wieviel Verantwortung werden Sie dann für dieses Tier übernehmen, werden Sie den Züchter um Hilfe bei einer event. Abgabe bitten? Werden Sie einer "Neuvermittlung" Zeit geben, oder muss Ihr Hund dann innerhalb kürzester Zeit sein Heim verlassen?
Jedem Tierbesitzer, ob jung oder alt, kann etwas zustoßen! Ist in diesem Fall ein Verwandter, oder Freund bereit, den Hund zu übernehmen und ihm ein neues Heim zu geben?
Kein Züchter möchte dass aus einem seiner gezogenen Welpen ein "Wanderpokal" wird, welcher am Ende durch zig Hände gehen muss, bevor er, wenn er Glück hat, wieder ein neues Plätzchen findet! Nicht immer ist es für den Züchter möglich, einen Hund wieder aufzunehmen, vor allem, wenn es sich um einen erwachsenen Rüden handelt. Jedoch wird er einiges unternehmen, den Hund wieder in "gute Hände" zu vermitteln.
Natürlich ist es selbstverständlich, dass die Rückgabe des Tieres unentgeltlich ist, denn es wird für den Züchter schwer genug, dieses Tier wieder zu vermitteln. Oft mögen "andere Interessenten" keinen "gebrauchtes Tier"!
Bedenken Sie immer, dass der Welpe den Sie sich aussuchen, Ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist. Der Welpe wird nicht gefragt, ob er Sie als Partner in einem Mensch-Hund-Rudel haben möchte! Jedoch wird der Hund Ihnen in der Regel treu und ehrlich seine Zuwendung schenken.
Wie werden Sie mit einem kranken, oder alternden Tier zurecht kommen? Was ist mit den Kosten die hierbei entstehen?
Jeder gute Züchter wird sich nach besten Wissen und Gewissen bemühen, gesunde Tiere zu züchten. Aber dennoch kann jedes Tier krank werden, oder sein, ohne dass der Züchter es bei der Übergabe weiß, oder ahnen kann. Was dann?
Jeder Welpenkäufer sollte sich klar machen, dass es bei allen Rassen auch rassetypische Erkrankungen gibt. Selbst wenn der Züchter seine Sache noch so gut macht, kann es Sie als Welpenkäufer treffen, einen solchen Welpen zu erwerben. Dieses macht der Züchter nicht mit Absicht.
Bei West-Highland-White-Terrier ist die Haut ein Knackpunkt und bei den Golden Retriever ist hier die HD/ED anzusprechen.
Ein Tier, bzw. ein Hund ist schnell gekauft, aber ein Leben lang für diesen Kameraden dann da zu sein, ist eine große Aufgabe! Sind Sie sich dem auch absolut bewusst?
Die Anschaffungskosten sind im Vergleich zu den laufenden Kosten, die ein Tier verursacht, ehr gering.
Überlegen Sie gut, ob Sie sich dieser Herausforderung stellen mögen.
Jedoch wenn Sie dies hier alles nicht schrecken kann, so ist ein Tier fast in jedem Fall eine Bereicherung Ihres Lebens und der Hund im Allgemeinen ist wohl einer der treuesten, ehrlichsten Freunde, den Sie je im Leben haben werden!
Zitate:
Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht minder bindende, moralische Verpflichtungen auferlegt, als die Freundschaft zu einem Menschen.
Konrad Lorenz
Ich fand heraus, dass einem in tiefem Kummer von der stillen hingebungsvollen Kameradschaft eines Hundes Kräfte zufließen, die einem keine andere Quelle spendet.
Doris Day
Ich sprech mit ihm, wenn ich einsam bin, und ich weiß
genau, er versteht mich. Wenn er mich aufmerksam anschaut und sanft meine Hände leckt: An meinem besten Anzug reibt er seine Schnauze- aber ich sag keinen Ton: Weiß Gott! Ich kann mir neue Kleidung
kaufen, aber keinen Freund wie ihn!
(W. Daayton Wedegefarth)
Die Grausamkeit gegen die Tiere und auch schon die
Teilnahmslosigkeit
gegenüber ihren Leiden ist meiner Ansicht nach eine der schwersten
Sünden des Menschengeschlechts.
Sie ist die Grundlage der menschlichen Verderbtheit.
Wenn der Mensch so viel Leiden schafft, welches Recht hat er dann, sich
zu beklagen, wenn auch er selber leidet?
(Rolland, franz. Dichter)