Der West Highland White Terrier, häufig in Koseform als „Westie“ bezeichnet, ist eine FCI-anerkannte, britische Hunderasse. Sie hat die FCI-Nr. 85 (Gr. 3, Sek. 2: Niederläufige Terrier).
Die West Highland White Terrier stammen vom Cairn Terrier ab, welche gelegentlich weiße Welpen zur Welt brachten. Eingekreuzt wurden auch Scottish Terrier, die auch hin und wieder weiße Nachkommen
hatten.
Weiße Tiere von anderen Terrierrassen wie dem Bedlington Terrier und Dandie Dinmont Terrier wurden seltener aber auch gelegentlich in die Blutlinie für erwünschte Eigenschaften eingekreuzt, aber
dieses Vorgehen wurde im Allgemeinen in den 1850er Jahren eingestellt.
Einige Quellen sehen Colonel Edward Donald Malcolm und seine Angehörigen von Poltalloch in der Argyll-Region im Westen Schottlands als Gründer der Rasse an. Andere Quellen halten den 8. Herzog von
Argyll (Chieftain des Clan Campbell) für den Gründer.
Allerdings ist eine Zusammenarbeit beider nicht auszuschließen. Zumal beide den ersten „White West Highland Terrier-Club“ 1904 gründeten und Colonel Malcom der Präsident war, der Duke of Argyll der
Ehrenpräsident.
Im Folgejahr wurde der erste Rassestandard aufgestellt, welcher fast gleich bis heute geblieben ist – jedoch nicht das Aussehen des Westies.
Ursprünglich wurde die Rasse als Poltalloch-Terrier genannt (nach der Familie von Colonel Malcom). Sie waren jedoch auch bekannt als die Roseneath-Terrier (benannt nach Herzog von Argylls
Zuhause), Roseneath White Terrier und kurzzeitig am Ende des 19. Jahrhunderts als weißer Scottish Terrier. Noch bis 1924 konnten weiße Welpen aus Cairn-Terrier-Würfen als West Highland White Terrier
eingetragen werden.
Die West Highland White Terrier wurden für die Jagd gezüchtet. Ihre Beute waren dabei in der Regel kleinere Tiere wie Kaninchen, Eichhörnchen und Mäuse, aber sie wurden auch für die Jagd auf Füchse
und Dachse eingesetzt.
Ihr weißes Fell sorgte dabei dafür, dass sie gut sichtbar bei der Jagd in den schottischen Mooren und leicht von der Jagdbeute zu unterscheiden waren. Dies war ein äußerst wichtiger Punkt, da Jäger
manchmal braune Hunde mit Füchsen verwechselten und sie erschossen.
Allgemein |
West Highland White Terrier haben für ihre Größe einen starken Knochenbau. |
Körper |
Sie haben eine tiefe Brust und muskulöse Gliedmaßen. Ihre Rute wird aufrecht getragen. Ihre Pfoten sind dick gepolstert. |
Kopf |
Diese Hunde haben einen sehr großen Schädel und eine kurzen Kiefer mit Scherengebiss. Die Zähne erscheinen im allgemeinen recht groß in Relation zur Größe des Hundes. |
Größe |
Die Widerristhöhe sollte bei ca. 28 cm liegen. |
Gewicht |
Ein West Highland White Terrier sollte zwischen 8 kg und 10 kg wiegen. |
Haarkleid |
Sie haben ein Doppelfell, dass aus weicher, dichter Unterwolle und einem rauem Oberfell besteht. |
Farbgebung |
Reinweiß |
Westies sind aktiv und mutig, dies musste auch so sein, da sie ja furchtlos in Dachs- und Fuchsbauten eindringen sollten.
Er gilt als robust und sehr selbstsicher mit einem typischen Terrier-Dickkopf.
Er hat einen ausgeprägten Jagdinstinkt und ist kein Schoßhund.
Er ist wachsam, tendiert dabei bei unsachgemäßer Erziehung zum Kläffen.
Jagdhund
Aufgrund seines speziellen Wesens und dieses Jagdinstinktes gehört er nur in Hände von Leuten, die ihn konsequent erziehen können. Dann jedoch eignet er sich auch für die ganze Familie.
Er kann nach wie vor als Jagdhund eingesetzt werden.
Für die Stadtwohnung eignet er sich nur bedingt, da die Nachbarn ständiges Kläffen nicht dulden müssen, und daher nur gut erzogene Tiere wirklich in der Stadt gehalten werden sollten. Bei der
richtigen Erziehung von Welpenalter an, sollte dies jedoch kein Problem darstellen.
Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt in etwa 12-15 Jahre, bei guter Gesundheit und entsprechender Pflege.
Da diese Hunderasse aus Schottland stammt, sind sie rauem Wetter angepasst.
Dies bedeutet, dass sie gerade im Sommer mit der Hitze nicht gut klar kommen.
Fellpflege
Häufiges Bürsten ist beim Westie nötig, um das Fell sauber zu halten, abgestorbene Haare zu entfernen und Hautöle gleichmäßig im Fell zu verteilen.
Er sollte auch regelmäßig getrimmt werden, in etwa im Abstand von 10 bis 12 Wochen. Hierdurch wird abgestorbenes Deckhaar entfernt und das Doppelfell kommt so besser zur Geltung.
West Highland White Terrier sind anfällig für Allergien und Probleme mit trockener Haut. Zu häufiges Baden kann diese Probleme noch verschlimmern. Wird der Hund nur einmal pro Monat oder seltener
gebadet, sollte dies in der Regel keine Schwierigkeiten verursachen.
Cranio-mandibuläre Osteopathie: dies ist eine bei Jungtieren auftretende, sehr schmerzhafte Knochenkrankheit des Schädels.
Patella-Luxation (Kniescheibenluxation)
Allergien
Kiefermissbildungen
Lebererkrankungen
Zahnprobleme
Während der Neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts war der West Highland White Terrier ein sehr gefragter „Modehund“. Dies hing zum Teil mit der nach wie vor vorhandenen Werbung einer großen
Hundefuttermarke zusammen, welche diese Hunderasse als Maskottchen gewählt hat.
Hierdurch gab es sehr viele schwarze Schafe unter den „Züchtern“, die bei der Wahl der Zuchttiere weder auf Charakter noch Gesundheit achteten.
Preis eines Welpens
Ein Welpe aus ordentlicher Zucht kostet zwischen 1200 und 1800 Euro